Was ist Liebe?

Welche Bedeutung hat Liebe in einer Partnerschaft?

Zwei Menschen liegen sich in den Armen, in sich dieses Wahnsinnsgefühl der Vertrautheit. Beide wissen es und es ist passiert als sich vor ein Paar Sekunden ihre Augen gefunden haben.

Den/die oder keine/r!

In diesem Moment war alles um sie vergessen, war nur noch das Gefühl da.
Das Wunder war geschehen!

Zwei Menschen ziehen sich gegenseitig magisch an und jeder noch so kleine Moment, jede noch so kleine Geste bekommt eine tiefe Bedeutung.
Aber was hat dieses persönliche Wunder von zwei Menschen ausgelöst?

Es gibt ja Wissenschaftler die nehmen an, das es ein rein physiologischer oder chemischer Vorgang ist, aber ob das so einfach zu erklären ist wage ich zu bezweifeln.

Wenn das so einfach eine chemische Reaktion wäre, könnte man ganz bestimmt schon Liebesgefühle in der Flasche kaufen. Aber das ist nun einmal nicht so! Leider? Oder Gott sei Dank?

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben

Sicher werden manche bedauernd darüber schmunzeln, aber wer frisch verliebt ist, kann das bestätigen.

Man fühlt sich beschwingt und vital, möchte am liebsten die ganze Welt umarmen und an seinem Glück teilhaben lassen. Vergessen sind die ganzen schlechten Erfahrungen der letzten Beziehung vergessen, der ganze Stress und Frust der Trennung vergessen, die aktuellen Ehestatistiken mit den immer mehr werdenden Trennungsmeldungen. Beide fühlen jetzt beginnt etwas Neues, etwas ganz Besonderes.

Waren in den 60er Jahren noch ¾ aller amerikanischen Frauen bereit auch ohne Liebe zu heiraten, so lehnen das heute über 90 % kategorisch ab. Bestimmt muss man auch sehen, dass sich die wirtschaftliche Unabhängigkeit verbessert hat und die Gleichberechtigung ihren Siegeszug gehalten hat.

Heute ist es jedenfalls so, dass ohne Schmetterlinge im Bauch nichts mehr geht und nur wenn es prickelt, sind wir bereit eine Beziehung einzugehen.

Die romantische Leidenschaft ist unser Maß für die Wahl des Partners, ein anderes haben wir nicht. Nur wenn wir unseren Gefühlen ohne Einschränkung folgen, entspricht das unserer Vorstellung von individueller Selbstverwirklichung. Eine der führenden Liebesforscherinnen, die Anthropologin und Autorin des Bestsellers „Anatomie der Liebe“, Helen Fisher unterscheidet 3 emotionale Bereiche unseres Gehirns: Anziehung, Lust und Verbundenheit.
Aber auch wenn wir eine biologische Fähigkeit haben, um uns zu verlieben, so erklärt das noch immer nicht, warum wir gerade den einen von den vielen Menschen auf dem riesigen Partnermarkt auswählen.

Warum jetzt gerade ein ganz bestimmter Mensch?

Darüber tauchen täglich neue Theorien auf:

Frauen wählen den Partner, der am besten ihrem Versorgtsein-Schema entspricht und Männer die Frau, von der sie annehmen, dass sie am besten ihren Nachwuchs garantiert.

Aber so richtig stimmt das wohl auch wieder nicht!

Biologen glauben, dass wir schon durch genetische Programme den bestmöglichen Fortpflanzungspartner finden. Psychologen aber bringen dabei das Unterbewusstsein ins Spiel. „Unbewusstes erkennt Unbewusstes irrtumslos“ so der Psychoanalytiker und Paar-Experte Prof. Markus Moeller.

Seiner Meinung nach erkennen wir sofort, wenn auch unbewusst, ob jemand die gleiche Bereitschaft zu Liebe und Lust, aber auch für Angst und Abwehr hat. Uns sind nur 10 % von dem was wir vom Anderen wahrnehmen bewusst. Psychologen nehmen daher an, dass wir eine „unbewusste Liebes-Landkarte“ in uns tragen, mit der wir unseren Ideal-Partner finden.

Doch nur ein Zufall?

Unser biologisches Liebesprogramm zündet oft nur in bestimmten Situationen. Oft reicht es schon, wenn wir durch irgendetwas in guter Stimmung sind, was wir dann den anwesenden Personen zuordnen. Daran liegt es wohl, dass wir uns im Urlaub leicht verlieben.

Unsere ach so romantische Partnerwahl ist oft mehr oder weniger ein Produkt des Zufalls, genetische Programme und psychologische Konflikte mögen wohl ablaufen, aber unseren Traumpartner schaffen wir uns wohl immer selbst. 90 % der Weltbevölkerung im Alter von 49 Jahren sind verheiratet. Was nicht nur zeigt, wie wichtig Partnerschaft für uns ist.

Sondern auch bestätigt, dass wir tatsächlich unsere Körperflüssigkeiten mit einer abgemilderten Version einer reinen Zufallsbekanntschaft austauschen können.
Wie könnte es sonst passieren, dass fast jeder Topf den passenden Deckel findet?

Ein Vergleich, den indische Wissenschaftler mit Paaren die aus Liebe geheiratet haben und solchen die verheiratet wurden, angestellt haben zeigt: Die Paare, die verheiratet wurden waren nach 5 Jahren glücklicher. Haben also Liebe und Verlieben tatsächlich so viel miteinander zu tun wie Ketchup mit einem Aquarium?

Romantik und Mythos

Jede Kultur hat ihre ganz eigenen Heiratsregeln und zu unserer gehört das romantische Verliebtsein. Was schwer durchschaubar ist und oft verwirrend, da es sich nur auf ein flüchtiges Gefühl bezieht. Wenn das Bio-Programm erst einmal abgelaufen ist, hält uns die erlebte Einzigartigkeit davon ab, wie ein Kaninchen sofort in die nächste euphorische Verrücktheit zu hoppeln.

Jetzt können wir halt finden im Mythos unserer Partnerschaft. Im Wunder unserer Begegnung, die nie stattgefunden hätte, wenn wir nicht zufällig im gleichen Eiscafé gesessen hätten. Wir wissen wie uns eine magische Gewissheit ergriff als sich unsere Augen trafen, wissen, dass es richtig war. Und das erinnert an die blühende Oase unserer Liebe, die uns zu der Kraft die es uns ermöglicht die Leere und Einsamkeit der Beziehungswüste zu durchqueren führte.

Wenn wir am Anfang sehr verliebt waren, sind wir als Paar eher glücklich.
Auch wenn er gerade von uns entzaubert wurde.